Zeitarbeit schadet Langzeitarbeitslosen

Ein Beschäftigungsverhältnis in Zeitarbeit ist kein guter Einstieg für Langzeitarbeitslose. Dieses Ergebnis ergibt sich aus einer Studie des IAB. Aufgrund der Zeitarbeit sinkt die Wahrscheinlichkeit seine Arbeit zu behalten signifikant. Damit hat die Zeitarbeit mit minus 14 Prozentpunkten den zweitgrößten, negativen Einfluss auf ein stabiles Beschäftigungsverhältnis für Langzeitarbeitslose. Den negativsten Effekt hat das Kriterium „fehlende Zufriedenheit mit der Tätigkeit“ mit minus 18 Prozentpunkte. Alle anderen Kriterien kommen nicht auf so hohe Werte.

Ergebnis repräsentativ

Das IAB hat knapp 5.500 Langzeitarbeitslose befragt und die Erwerbsbiografie ausgewertet. Die Ergebnisse sind repräsentativ.

Zwar relativiert sich der große, negative Einfluss der Zeitarbeit etwas, wenn nicht nur das erste Arbeitsverhältnis betrachtet wird, sondern Weitere in einem Zeitraum von 2,5 Jahren. Ein negativer Einfluss bleibt mit minus 6 Prozentpunkten aber immer noch statistisch signifikant (bei einem Signifikanz-Niveau von 10 Prozent). Zeitarbeit ist deshalb keine gute Basis, um Langzeitarbeitslosen erfolgreich und nachhaltig eine neue Beschäftigung zu ermöglichen.

Insofern bestätigen sich nochmal indirekt die Bedenken des Bundesrechnungshofes, der die Subventionierung der Zeitarbeitsbranche mit Eingliederungszuschüssen grundsätzlich für illegal hält.

Zufriedenheit, unbefristeter Vertrag und Teilzeitarbeit sind gute Erfolgsindikatoren

Als gute Kriterien für eine erfolgreiche Arbeitsaufnahme haben sich für Langzeitarbeitslose die Zufriedenheit mit der Tätigkeit, ein unbefristeter Vertrag (+ 10 Prozentpunkt) und der Umfang der Arbeitszeit herausgestellt: Wird die Tätigkeit in Teilzeit angefangen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Starts auf circa 10 Prozentpunkt.

Langzeitarbeitslosigkeit besteht, wenn eine Person ein Jahr oder länger arbeitslos ist. Im Juni 2019 waren dies knapp 720.000 Menschen.

Modell Foto: Colourbox.de

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