Wuppertaler Gehalt: Es gab 2,6 Prozent mehr

Das durchschnittliche Gehalt in Wuppertal betrug im letzten Jahr 3.558 Euro (Median). Dies ist eine Steigerung um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2018 und geht aus den neu veröffentlichten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor.

Das höchste Durchschnittsgehalt mit 5.357 Euro (Median) wurde in Wuppertal im „Fahrzeugbau/-teilebau“ erzielt; dicht gefolgt von der „Energieversorgung“ mit 5.348 Euro (Median).

Eines der niedrigsten Durchschnittsgehälter mit 1.864 Euro (Median) für eine Vollzeitkraft zahlte die Leiharbeits-Branche. Nicht viel besser waren Arbeitnehmer*innen mit 1.930 Euro (Median) in der Gastronomie-Branche dran.

Großer Niedriglohn-Bereich in Wuppertal

Insgesamt 18 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten arbeiteten im Jahr 2019 in Wuppertal im Niedriglohn-Bereich. Das waren knapp 15.000 Personen (genau: 14.693). Als Niedriglohn wird ein Gehalt definiert, dass weniger als 2/3 des Mediangehaltes beträgt. In Wuppertal waren dies weniger als 2.372 Euro/brutto im Monat. Knapp 81.000 Vollzeitgehälter mit Arbeitsort Wuppertal hatte die BA dabei ausgewertet.

Doch die Zahlen spiegeln nicht das wahre Ausmaß der niedrigen Löhne in Wuppertal wieder, so Faire Arbeit e.V.. Denn einen viel höheren Anteil von Niedriglohnbeschäftigten gibt es im Teilzeitbereich und insbesondere bei den Mini-Jobbern. Dies belegen viele wissenschaftliche Studien.

Stadtspitze und Politik könnten handeln

Bereits im Dezember 2019 hatte Faire Arbeit e.V. vorgeschlagen in der Stadtverwaltung und bei stadteigenen Betrieben auf Leiharbeit zu verzichten. Genauso sollten Eingliederungszuschüsse für die Leiharbeitsbranche ausgeschlossen werden und die Kooperation zwischen Jobcenter Wuppertal und der Leiharbeitsbranche beendet werden. Bisher wurden diese Vorschläge von der Politik weder diskutiert noch umgesetzt, was wir angesichts der Zahlen unbegreiflich findet.